
Am 04.04.2025 besuchte im Rahmen der Aktion „Tag der freien Schulen“
Marc Zimmermann, Mitglied des Landtags NRW und dort Vertreter der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen, das IWK Waldbröl.
An diesen Aktionstagen, initiiert von der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen NRW, öffnen Privatschulen in Nordrhein-Westfalen ihre Türen für Politikerinnen und Politiker des Landtags und laden sie ein, eine Schulstunde nach ihrer Wahl zu gestalten.
Die dahinterstehende Idee ist, durch den direkten Kontakt Schülerinnen und Schüler für Politik zu interessieren und die Arbeit der Landtagsabgeordneten erlebbar zu machen. Ein Ziel ist, junge Menschen von demokratischen Wertevorstellungen zu überzeugen und sie anzuregen, sich aktiv an unserem Gemeinwesen zu beteiligen. Gleichzeitig können sich die Landespolitiker*innen über die pädagogische Arbeit und die besonderen Konzepte der Privatschulen informieren.
Auf Initiative von Katharina Graf und Armin Kalefe-Bermbach, Lehrkräfte für Politik am IWK, nahm Herr Zimmermann an einer offenen Fragerunde im Rahmen des Politikunterrichts teil. Der Besuch wurde in den Kursen FSP 900116 und Hep 900117 auf Grundlage spezifischer Themenkomplexe der Berufsbilder „Erzieher*in“ und „Heilerziehungspfleger*in“ vorbereitet. Dazu gehörten Aspekte wie die Finanzierung von KiTas und Einrichtungen der Jugendhilfe, die Barrierefreiheit des Landtages oder die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderung zur Teilhabe in der Kommunal- und Landespolitik. Darüber hinaus sollten aber auch Fragen nach persönlichem Interesse der Fachschüler*innen zur Arbeit von Politiker*innen und des Landtages generell möglich sein.
So fand im Rahmen der dreistündigen Veranstaltung ein reger Austausch statt, in dem auch kritische Fragen zur aktuellen Situation in den Arbeitsfeldern zur Sprache kamen. Herr Zimmermann, eigentlich Sprecher seiner Partei für Handwerk, Mittelstand und Sportpolitik, ist zwar nicht ausgewiesener Experte in den Bereichen Eingliederungs- oder Kinder- und Jugendhilfe, konnte aber dennoch eine Vielzahl der Fragen ausführlich beantworten und zu Anregungen und Kritik Stellung beziehen. Herr Zimmermann berücksichtigte zudem offen gebliebene Fragen des Plenums, welche im Anschluss durch erneute Kontaktaufnahme seinerseits beantwortet werden.
In der Abschlussrunde zeigten sich die Teilnehmer*innen aus den Kursen durchweg zufrieden mit dem Verlauf und bestätigten, dass dieser persönliche Kontakt sehr hilfreich war, einen Einblick in die Tätigkeit eines Politikers und die Rahmenbedingungen für politisches Engagement zu gewinnen. Die Entstehung politischer Entscheidungen und den Ablauf der dazu notwendigen Abstimmungsprozesse auf Basis persönlicher Erfahrungen besser nachvollziehen zu können, wurde mehrfach bestätigt.
Darüber hinaus nutzen Frau Graf und Herr Kalefe-Bermbach die Gelegenheit, Herrn Zimmermann über die Probleme von Ersatzschulen zu informieren, die sich aus der in NRW vorgegeben Teilfinanzierung von lediglich 85% der anrechenbaren Kosten ergeben. Auch Probleme in der Kooperation von Schule und Praxis, die sich aus der schulrechtlich verankerten nachrangigen Stellung der Praxisstellen als Ausbildungsträgern ergeben, wurden anhand von Beispielen verdeutlicht. Bei beiden Themen zeigte sich Herr Zimmermann ebenfalls sehr interessiert und sagte zu, mit den zuständigen Fachpolitiker*innen im Landtag Rücksprache zu halten.
Für Frau Graf und Herrn Kalefe-Bermbach waren die positiven Rückmeldungen der Fachschüler*innen eine weitere Bestätigung, solche Veranstaltungen zur politischen Bildung zum regelmäßigen Bestandteil des Politikunterrichts am IWK zu einzuplanen, um Demokratie für die Teilnehmer*innen erlebbar und greifbar zu machen.